Quatémber

[500] Quatémber (v. lat. quatuor tempora, mittellat. quatempora, die vier Zeiten), ursprünglich die vierteljährlich gebotenen drei Fasttage der römischen Kirche (Quatemberfasten), die allmählich bürgerliche Zeitbestimmungspunkte wurden. Durch Urban II. (1095) wurden sie so bestimmt, wie sie jetzt fallen: nach St. Luciä, Aschermittwoch, Pfingsten und Kreuzerhöhung (vgl. Fasten und Goldener Sonntag). Ferner ist Q. soviel wie Quartal (s. d.) oder auch der Tag des Quartalanfangs, besonders wenn dies, wie z. B. in Sachsen, mit den kirchlichen Quatembertagen zusammenfällt. So werden wohl Ostern, Johannis, Michaelis und Weihnachten, oder Reminiszere, Trinitatis, Crucis und Luciä, oder auch Lichtmeß, Walpurgis, Laurentii und Allerheiligen Q. genannt. Nach ihnen bestimmte man auch die Termine für öffentliche Abgaben, z. B. die vierteljährlich zu entrichtenden Bergwerksabgaben (Quatembergelder).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 500.
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