Römer [1]

[97] Römer, bauchige, geriefte, gewöhnlich grüne oder braungoldige Weingläser, die besonders beim Rheinweintrinken benutzt werden. Der (bis jetzt nicht sicher erklärte) Name R. kommt nachweislich zuerst 1589 vor. Die Form der R. war ursprünglich eine willkürliche, mit und ohne Fuß; erst später hat sich ein feststehender Typus (s. die Abbildungen) entwickelt, der aus Fuß, Mittelstück und Kelch besteht. In neuerer Zeit ist das Mittelstück zu einem einfachen Reisen oder Knauf zusammengeschrumpft.

Römer.
Römer.

Die Dekoration der R. erfolgte bisweilen durch Emailmalerei, sehr selten durch Gravierung. Vgl. Friedrich, Die altdeutschen Gläser (Nürnb. 1884). – R. ist auch Name des Rathauses in Frankfurt a. M. (s. d., S. 835), in dem ehemals die römisch-deutschen Kaiser gewählt wurden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 97.
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