Sardōnisches Lachen

[611] Sardōnisches Lachen (Sardonius risus, Sardoniasis), krampfhaftes, mit heftig wechselnden Gesichtsverzerrungen verbundenes Lachen ohne äußern Anlaß. Schon Homer (Odyssee 20,302) braucht den Ausdruck, der von einem sardinischen Kraut (bei Vergil Sardoa herba) hergenommen sein soll, dessen Genuß den Mund wie zum Lachen verzieht. Heute bezeichnet man damit ein gezwungenes oder höhnisches Lachen. Vgl. Mercklin, Die Talossage und das Sardonische Lachen (Petersb. 1851).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 611.
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