Terpīn

[424] Terpīn C10H20O2 oder C10H18(OH)2 entsteht beim Erhitzen des Terpinhydrats, das sich bei längerer Einwirkung von Wasser, reichlicher von Alkohol mit Salpetersäure auf Terpentinöl kristallinisch abscheidet; es bildet Nadeln, die bei 105° schmelzen, und wird bei Bronchialkatarrh und bei Blasen- und Harnröhrenkrankheiten benutzt. Durch Einwirkung verdünnter Schwefelsäure auf Terpinhydrat (s. Terpentinöl) entsteht das flüssige Terpineol (Lilacin) des Handels, das aus isomeren Verbindungen C10H18O besteht, von denen eine kristallisiert. Terpineole finden sich in mehreren ätherischen Ölen. Das obige flüssige Terpineol riecht angenehm nach Flieder und wird in der Parfümerie benutzt (Fliederduft). Beim Erhitzen von T. mit verdünnter Schwefelsäure entsteht Terpinol C20H34O, ein farbloses Öl, das nach Hyazinthen riecht, bei 168° siedet und bei Bronchialkatarrh zu Inhalationen, auch als Seifenparfüm benutzt wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 424.
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