Titicācasee

[577] Titicācasee, größter Gebirgssee Südamerikas, im südöstlichen Teil von Peru und im westlichen Teil von Bolivia, einer der höchstgelegenen Landseen der Erde (3854 m ü. M.), ist fast 200 km lang, bis zu 60 km breit und 8300 qkm groß, bis zu 218 m tief, mit kaum merklichem Salzgeschmack. Der Spiegel, der, wie die Wassermarken an den Ufern zeigen, früher um Hunderte von Metern höher gestanden hat, schwankt je nach den jährlichen Regenmengen. Die nordwestlichen und südöstlichen Ufer werden von flachen Ebenen gebildet, im SW. und besonders im NO. treten Berge dicht heran und verleihen den Ufern große landschaftliche Schönheit. Im N. empfängt der See zahlreiche Bergströme, deren Sinkstoffe den Umfang des Sees stetig verringern; sein einziger Abfluß zum Aullagassee (3700 m) ist der schiffbar gemachte Rio Desaguadero an der Südwestspitze. Große Landzungen zerschneiden den T. in mehrere Teile, die nur durch schmale Kanäle miteinander in Verbindung stehen. So wird im S. die Laguna de Unimarca durch zwei Landzungen fast ganz abgetrennt. Der T. wird mit Dampfbooten befahren und enthält zahlreiche kleine, meist hohe Inseln, darunter die zu Bolivia gehörige Insel Titicaca mit großartigen Überresten eines altperuanischen Palastes und berühmten Sonnentempels. Vgl. Karte von Baluarte, 1:500,000 (Lima 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 577.
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