Tretrad

[694] Tretrad (Tretmühle), früher benutzte Maschine zur Aufnahme von Menschen- und Tierkraft. Bei dem vertikalen T. arbeitet der Mensch, durch sein Gewicht wirkend, innerhalb des mit Leisten oder Sprossen versehenen Radumfanges (Laufrad) oder[694] außerhalb desselben (Steigrad), indem er durch fortgesetztes Steigen auf dem unter seinen Füßen ausweichenden, sich drehenden Rade sich auf derselben Stelle behauptet. Lauf- und Steigräder waren mitunter so breit gebaut, daß bis zu 20 Menschen nebeneinander daran arbeiten konnten. Horizontale und geneigte Treträder haben die Form einer Scheibe (Tretscheibe, Tretbühne). Bei erstern wirkt der Mensch durch seine Muskelkraft, indem er sich mit den Händen gegen einen festen Halt und mit den Füßen gegen die mit Leisten besetzte Scheibe stützt. Dagegen kann bei geneigter Lage der Scheibe die Gewichtswirkung zur Geltung kommen. Die verschiedenen Arten der Treträder, die fast ganz aus Holz gebaut wurden, waren hauptsächlich für den Betrieb durch Menschen bestimmt; der Tierbetrieb erfordert zu bedeutende Dimensionen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 694-695.
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