Vektoranalysis

[6] Vektoranalysis, die von Hamilton und H. Graßmann geschaffene Rechnung mit Vektoren oder Strecken (s. Gerade), die besonders in der neuern mathematischen Physik gebräuchlich ist. Sie beruht unter anderm darauf, daß in einem Parallelogramm die von einer Ecke ausgehende Diagonale als die geometrische Summe der, von derselben Ecke ausgehenden Seiten aufgefaßt werden kann (vgl. Addition) und der Flächeninhalt des Parallelogramms als ein geometrisches Produkt dieser beiden Seiten. Die V. ermöglicht es, bei Rechnungen mit Strecken und ebenen Flächenräumen die Benutzung der drei Koordinaten (s. d.) des Raumes zu vermeiden und statt dreier Gleichungen in Koordinaten jedesmal eine einzige Gleichung hinzuschreiben. Vgl. Gans, Einführung in die V. (Leipz. 1905); Jahnke, Vorlesungen über die Vektorenrechnung (das. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 6.
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