Vulcānus

[273] Vulcānus (ältere Form Volcanus), der italische Gott des Feuers, insbes. als Schützer gegen Feuersbrünste mit der Stata Mater verehrt, die das Feuer zum Stehen brachte. Sein Beiname Mulciber bezeichnet ihn als Besänftiger des Feuers, wurde aber später, als man ihn dem griechischen Hephästos (s. d.) gleichstellte und zum Schmiedegott machte, als »Schmelzer« gedeutet. Er hatte seit alters in Rom einen eignen Flamen (Volcanalis), eine geweihete Stätte am Comitium, das sogen. Volcanal (area Volcani), und ein am 23. Aug. gefeiertes Fest, die Volcanalia, bei dem man als Opfer lebende Fische in das Feuer warf und in der Kaiserzeit im Flaminischen Zirkus Spiele abhielt. Seit der Neuordnung der Stadtbezirke und des Feuerlöschwesens durch Augustus wurde sein Kult besonders von den Bezirksvorstehern (magistri vicorum) und den Kommandanten der Nachtwache (praefecti vigilum) übernommen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 273.
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