Wlislocki

[711] Wlislocki (spr. -slótzki), Heinrich von, Schriftsteller, geb. 9. Juli 1856 in Kronstadt (Siebenbürgen), gest. 19. Febr. 1907 geisteskrank in Bethlen-Szent-Miklós, studierte auf der Universität in Klausenburg und war darauf als Erzieher, Schriftsteller und Landwirt tätig. W. hat sich namentlich um die Volkskunde der siebenbürgischen Zigeuner Verdienste erworben, deren Treiben er wiederholt in monatelangem Zusammenleben aus nächster Anschauung studiert hat. Die Ergebnisse seiner Beobachtungen und Forschungen sind zum Teil in Fachzeitschriften, zum Teil in Helmolts »Weltgeschichte« (Bd. 5, Leipz. 1905) erschienen. Von seinen selbständigen Veröffentlichungen nennen wir: »Die Sprache der transsilvanischen Zigeuner« (Leipz. 1883); »Märchen und Sagen der transsilvanischen Zigeuner« (Berl. 1886); »Volksdichtungen der siebenbürgischen und südungarischen Zigeuner« (Wien 1890); »Vom wandernden Zigeunervolk« (Hamb. 1890); »Märchen und Sagen der Bukowinaer und Siebenbürger Armenier« (das. 1892); »Aus dem innern Leben der Zigeuner« (Berl. 1892); »Volksglaube und religiöser Brauch der Zigeuner« (Paderb. 1892) und »der Magyaren« (das. 1893); »Aus dem Volksleben der Magyaren« (Münch. 1893); »Volksglaube und Volksbrauch der Siebenbürger Sachsen« (Berl. 1893). Vgl. Helmolt im »Literarischen Echo« vom 1. Aug. 1907.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 711.
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