Wolfe

[724] Wolfe (spr. wuls), James, engl. General, geb. 2. Jan. 1726 zu Westerham in Kent, gest. 13. Sept. 1759, zeichnete sich während der Feldzüge in den Niederlanden gegen die Franzosen aus und benutzte die nach dem Frieden von Aachen (1748) eintretende Ruhezeit zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung. 1758 wurde er als Brigadegeneral nach den nordamerikanischen Kolonien gesandt, wo er im Juli d. J. wesentlich zur Eroberung der französischen Festung Louisbourg und zur Besitznahme von Cape Breton beitrug. Im Juni 1759 ging er mit einer starken Flotte und 8000 Mann den Lorenzstrom hinauf und griff Quebec wiederholt, aber mit großem Verlust von der Ostseite an, landete dann 13. Sept. unvermutet auf der Westseite der Stadt und zwang den französischen Kommandanten von Quebec, Marquis Montcalm, zu einer Entscheidungsschlacht. W. siegte zwar, fiel aber selbst, von[724] drei Kugeln durchbohrt. Einige Tage später fiel Quebec und bald ganz Kanada in die Hände der Engländer. Wolfes Überreste wurden in der Westminsterabtei beigesetzt. Vgl. R. Wright, The life of majorgeneral James W. (Lond. 1864); Parkman, Montcalm and W. (2. Aufl., das. 1899, 2 Bde.); Bradley, Wolfe (2. Aufl., das. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 724-725.
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