Zamōra [3]

[849] Zamōra, Antonio de, span. Dramatiker, geb. wahrscheinlich zwischen 1660 und 1664 in Madrid, gest. vor 1744; war Kammerherr des Königs Philipp V. und Sekretär im Departement der indischen Angelegenheiten. Er war als lyrischer und dramatischer Dichter von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt. In seinen Dramen hatte er sich Calderon zum Muster genommen, dessen Schönheiten nachzuahmen ihm jedoch nur selten gelang, während er seine Fehler noch übertrieb. Dennoch zeichnen sich mehrere Stücke durch glückliche Erfindung, gute Charakterzeichnung und zuweilen durch poetische Schönheiten höherer Art aus. Zu den besten gehören: »Mazariegos y Monsalves«, »Cada uno es linaje aparte«, »El convidado de piedra« (nach dem »Burlador de Sevilla« und unmittelbare Quelle des Operntextes des »Don Juan«) Besonders beliebt war aber die derbe Figurenkomödie »El hechizado por fuerza«, die sich bis heute auf den spanischen Bühnen erhalten hat. Von seinen Komödien gab er selbst den ersten Teil heraus (Madr. 1722), der nach seinem Tode, mit einem zweiten vermehrt (das. 1744, 2 Bde.), wieder gedruckt wurde. Die oben genannten vier besten Stücke finden sich im 49. Bande der »Biblioteca de autores españoles« (Madr. 1859).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 849.
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