Zehen [2]

[863] Zehen (Digiti pedum), bei den höhern Säugetieren (Affen und Menschen) die Endglieder der Füße, entsprechend den Fingern der Hände; im weitern Sinn die Endglieder der Gliedmaßen bei den Wirbeltieren. Ihre Zahl übersteigt nur ausnahmsweise fünf an einem Fuß, ist aber häufig geringer; die Zehe am innern Rande des Fußes heißt große Zehe (hallux) und besteht gleich dem Daumen aus zwei Gliedern, während die übrigen Z. drei haben. Eigne Muskeln besitzen die Z. nicht, vielmehr liegen die Muskeln zu ihrer Beugung, Streckung etc. am Bein. Die Haut der Z. ist entweder (beim Menschen und andern Säugetieren) am letzten Glied oben stärker verhornt und bildet so einen Nagel (s. Nägel, S. 374) oder wird rings von dicker Hornschicht, dem Huf, umgeben (Huftiere). Zwischen den Z. können Flughäute (Fledermäuse) oder Schwimmhäute (Schwimmvögel, Frösche etc.) ausgespannt sein. Bei manchen Huftieren berühren einige Z. wegen ihrer Kürze den Boden nicht (Afterklauen, s. d.); manche Säugetiere, wie Hunde, Katzen etc., gehen auf den Z. (Zehengänger).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 863.
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