Zinnpest

[948] Zinnpest, die Umwandlung des Zinns in die graue metalloide Modifikation (s. Zinn), wobei es bröcklig, mit den Fingern zerreibbar wird, an Volumen zunimmt, aber an spezifischem Gewicht verliert. Die Z. tritt oft ohne erkennbare Ursachen auf, sie wird durch Kälte und Feuchtigkeit begünstigt und kann durch Berührung von gesundem mit krankem Zinn eingeleitet werden. Krankes Zinn wird durch Umschmelzen wieder gesund. Zeigt sich die Z. an Kunstsachen, so koche man diese anhaltend in weichem Wasser mit einer Messerspitze Soda und reibe mit feuchtem, weichem, in Schlämmkreide getauchtem Lederlappen ab. Die Z. hat wohl verschuldel, daß so wenige alte Zinnsachen erhalten sind.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 948.
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