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[3] Original: im Mozarteum zu Salzburg


An Leopold Mozart [Mozarts Vater] in Salzburg

(Nachschrift zum Briefe W.A. Mozarts vom 25. Mai

1782)


[Wien, den 25. Mai 1782.]


So öben ist Ihr lieber Sohn zur Gräffin Thun1 gerufen worden und hat also die Zeit nicht, seinem lieben Vatter den Brif zu entigen, was ihm sehr leit ist. Er hat mir die Comesion gegeben, Ihnen es wissen zu machen, weil nun heit der Posttag ist, damit Sie nicht ohne Brif von ihm seyn. Das nöchtemal wird er seinem lieben Vatter schon das mehrer schreiben. Bitte also um Verzeiung, daß ich schreibe das, was Ihnen nicht so angenem ist als das, was Ihnen Ihr Herr Sonn geschrieben hätte. Ich bin Ihre ware Dinerin und Freindin,

Constanza Weber.


Bitte, dero liebenswürtiger Ma[demois]elle Tochter mein Compliment auszurichten.

Fußnoten

1 Wilhelmine Gräfin v. Thun, geb. Comtesse v. Ulfeld, eine Schülerin Mozarts; Gattin des Grafen Johann Josef v. Thun, bei dessen Vater in Linz Mozart und Frau im Herbst 1873 auf der Rückreise von Salzburg verweilten. (Mozart-Briefe II, 235.)


Quelle:
Mozart, Constanze: Briefe, Aufzeichnungen, Dokumente 1782 bis 1842. Dresden 1922, S. 4.
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