249.

[219] Vienne ce 3 d'avril 1783


Mon trés cher Pére!


Hier schicke ich ihnen die Münchner oper und die 2Exemplare von meinen Sonaten! – die versprochenenVariazionen werde ihnen mit nächster gelegenheit schicken, den der Copist konnte sie nicht fertig machen. auch folgen die 2 Portraits; – wünsche nur daß sie damit zufrieden seyn möchten; mir scheint sie gleichen beyde gut, und alle die es gesehen sind der nemlichen Meynung. – hier oben haben sie eine lüge gelesen; nemlich wegen den 2 Exemplaren von meinen Sonaten; – allein meine schuld ist es nicht. – als ich sie kaufen wollte, so sagten sie mir daß sie ihnen ausgegangen seyen, daß ich sie aber bis Morgen oder übermorgen haben könnte; – mithin ist es für diesmal zu spätt; werde sie also mit den Variationen schicken; – hier entrichte ich auch meine schuldigkeit wegen der opera Copiatur, und das übrige1 wünsche ich nur daß es ihnen in etwas zu Statten kommen möchte; – Mehr kann ich dermalen nicht entbehren, dieweil ich wegen der Niederkunft Meiner frauen viele unkösten voraus sehe, welche vermuthlich zu Ende May oder anfangs Juni vor sich gehen wird. Nun muß ich schlüssen, weil hl. v: Daubrawaick [219] in aller frühe abreiset, und ich ihm noch den brief schicken muß. – Meine frau ud ich küssen ihnen 1000mal die hände, und umarmen unsre liebe schwester von herzen, und sind Ewig dero

gehorsamste kinder

W: A: et C: Mozart

Fußnoten

1 sc. Geld.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 219-220.
Lizenz:
Kategorien: