G. Haarbüschel und zottige Mähne.

[34] 1. Sage der Pawnee.


Die Büffel griffen die Ree-Indianer an, zerrissen sie und rissen ihr Haar ab. Seitdem hängt Ree-Haar von ihrem Kinn herunter.


  • Literatur: Journ. of Am. Folklore 6, 127.

2. Aus Annam.


Ehedem konnte der Büffel reden. Einstmals fragte ihn sein Herr, ob er satt sei, und der Büffel beklagte sich, daß ihn sein Hüter auf einem Platz habe weiden lassen, wo nichts zu fressen sei. Der Herr tadelte den Hüter. Der nahm zornig einige Räucherstäbchen (?bâtonnets d'encens), trieb sie in die Backen des Büffels und zündete sie an. Seitdem hat der Büffel keine Sprache mehr. Die Spuren dieser Behandlung sieht man noch an den Haarbüscheln auf den Backen des Büffels.


  • Literatur: Landes, Contes annamites p. 202 ff.

[34] 3. Aus Devonshire.


Wenn die jungen Füllen wild herumlaufen dürfen, werden ihre Mähnen zottig, hängen an beiden Seiten herunter und verwickeln sich im Winde, nicht wie die Mäh nen von Pferden, die ordentlich gehalten werden. Und wenn die Bauern die Form von Steigbügeln in der Mähne finden, so sagen sie, daß die Piskies, eine Art Feen, darauf geritten haben.


  • Literatur: Campbell, Pop. tales of the West Highlands p. 71. Vgl. Volkskunde (Gent) 14, 1–14; v. Negelein, Das Pferd im Seelenglauben und Totenkult, Z.f. Vk. 12, 377 f.

Außerdem siehe Natursagen 1, 2 (Entstehung des Ziegenbartes); 1, 181 (Entstehung des Afterbartes der Ziege).

Quelle:
Dähnhardt, Oskar: Natursagen. Eine Samlung naturdeutender Sagen, Märchen, Fabeln und Legenden, 4 Bände, Leipzig/Berlin, 1907-1912, S. 34-35.
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