Die Kokette.[230] 133

Wohlgepflegt ist meine Haut,

Und mein herrlichstes Gewand

Legt ich an, mich schmückt der Kopfputz,

Und das Haar umschlingt ein Band.


O wie niedlich schau' ich aus,

Und der Putz steht mir so gut,

Schau hier, schau da – schau hier, schau da,

Wie mich mein Liebster necken thut.


Er zupft mich hier und zwickt mich da.

Mein Ärmel riss und – schäme dich! –

Schon steht das Jäckchen offen mir!

So zupft und rupft der Liebste mich.

Quelle:
Seidel, A. (Hg.): Anthologie aus der asiatischen Volkslitteratur. Weimar: Verlag von Emil Felber, 1898, S. 230-231.
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