Strömer (Telestes Agassizii)

[295] Vertreter der Sippe oder Untersippe ist der Strömer, auch Rießling und Grieslauge genannt (Telestes Agassizii, Savignyi, Risela und muticellus, Cyprinus aphya, Leuciscus aphya, muticellus, comes, Agassizii, Savignyi und Genéi, Squalius Agassizii; Abbildung auf Seite 297), ein Fisch von funfzehn bis zwanzig, höchstens zweiundzwanzig Centimeter Länge, gestreckter, fast walziger Gestalt, etwas vorstehender, mäßig gewölbter Schnauze, oberseits dunkelgrauer, ins Stahlblaue spielender, unterseits silberglänzender Färbung, ausgezeichnet noch durch eine breite schwärzliche Binde, welche auf der Stirne beginnt und in wechselnder Breite seitlich bis zum Schwanze sich fortsetzt. Zwei und acht Strahlen spannen die Rücken-, drei und acht oder neun die After-, ein und dreizehn oder vierzehn jede Brust-, zwei und acht jede Bauch-, neunzehn die Schwanzflosse.

Der Strömer, ein dem ganzen Alpengebiete angehöriger, namentlich in Italien und der Schweiz häufig auftretender Fisch, ist in Deutschland bisher nur in verschiedenen oberen Zuflüssen des Rheines und der Donau, insbesondere im Neckar, Inn und Lech, in der Isar, Iller, Amper, Würm, sowie in mehreren Seen gefunden, in anderen Zuflüssen unserer beiden Hauptströme bisher aber vielleicht übersehen worden, scheint dagegen in den übrigen Stromgebieten unseres Vaterlandes nicht vorzukommen. Ueber die Lebensweise fehlt zur Zeit noch jegliche Kunde, wie der Strömer überhaupt zu den am wenigsten gekannten Fischen unseres Vaterlandes zählt.


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Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 295.
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