Dreihorn (Geotrupes Typhoeus)

[82] Der Frühlings-Roßkäfer (Geotrupes vernalis) ist die kleinste deutsche Art von nur 13 bis 15 Millimeter Länge, schön stahlblauer Färbung und sehr glatter, fast polirter Rückenfläche. – Der gemeine Roßkäfer (Geotrupes stercorarius) hat tief gestreifte Flügeldecken und auf der Rückenseite eine schwarze Färbung mit blauem oder grünem Schiller, unterwärts eine veilchenblaue, [82] und ist mindestens 19,5 Millimeter lang, aber auch größer. Von ihm allein ist, meines Wissens nach, die Larve mit Sicherheit bekannt und durch viergliederige Fühler, wie durch reichlich gezähnte Kinnbacken ausgezeichnet. – Der dreihörnige Roßkäfer, das Dreihorn (Geotrupes Typhoeus), ist unsere stattlichste Art, insofern das Halsschild des Männchens, wie unsere Abbildung zeigt, mit drei nach vorn gerichteten Hörnern verziert ist. Die Flügeldecken sind etwas flacher als bei den anderen Arten, von rein schwarzer Farbe und starkem Glanze, wie der übrige Körper. Der Umstand, daß bei dieser Art die Kinnbacken an der Spitze deutlich dreizähnig, der innere Lappen des Unterkiefers mehr entwickelt und das Kinn weniger tief ausgeschnitten sind, hat die neueren Systematiker veranlaßt, die Art unter einem besonderen Gattungsnamen (Ceratophyus) von den anderen abzuscheiden. Sie findet sich vorherrschend auf dürren Triften, wo Schafe weiden, da deren Dungstoffe, vielleicht auch die der Hirsche und Rehe, dem Käfer und seiner Larve die beliebteste Nahrung bieten.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 82-83.
Lizenz:
Kategorien: