Großer Kiefern-Prachtkäfer (Chalcophora Mariana)

[97] Die Chalcophoriden enthalten die größten Arten der ganzen Familie und lassen die Poren der Fühler erkennen, wenn sie nicht durch zu lange und dichte Behaarung verdeckt werden. Nach der gegenseitigen Länge der beiden ersten Fußglieder an den Hinterbeinen, nach der Deutlichkeit des Schildchens, nach dem Anfange der Sägezähne an den Fühlern und nach einigen anderen Merkmalen unterscheiden sich die verschiedenen Gattungen, deren mehrere in Europa Vertreter aufzuweisen haben.

Der große Kiefern-Prachtkäfer (Chalcophora Mariana), braun erzfarben, weiß bestäubt mit fünf Längsschwielen auf dem Vorderrücken und drei glatten, stumpfen Längsrippen auf jeder Flügeldecke ausgestattet, von welchen die mittelste durch zwei quadratische, rauhe Gruben unterbrochen wird, gehört zu den größten europäischen Arten; denn der lang elliptische, leicht gewölbte Körper mißt 26 bis 30 Millimeter. Das Schildchen ist zwar vorhanden, aber sehr klein und viereckig.


Großer Kiefern-Prachtkäfer (Chalcophora Mariana) nebst Larve, natürl. Größe.
Großer Kiefern-Prachtkäfer (Chalcophora Mariana) nebst Larve, natürl. Größe.

Der Kopf höhlt sich aus, und die Fühler, deren Glieder länger als breit sind, versehen sich vom vierten an mit stumpfen Sägezähnen. Die Art lebt in den Kiefernwäldern der norddeutschen sandigen Ebenen, wird denselben aber nicht schädlich, denn die Larve frißt nur in den Kiefernstöcken und in den Stämmen abgestorbener Bäume. Wir geben diese Art nebst ihrer Larve im Bilde, um dadurch die Familie in einer ihrer Hauptformen zu vergegenwärtigen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 97.
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