Füßlins Reizkäfer (Mylabris Fuesslini)

[127] Eine im Gegensatze zu der vorigen sehr artenreichen, in denselben Gegenden und in den Mittelmeerländern von Afrika und Asien hauptsächlich anzutreffenden Gattung führt den Namen Reizkäfer (Mylabris).


Spanische Fliege (Lytta vesicatoria) und ihre Larve; beide vergrößert.
Spanische Fliege (Lytta vesicatoria) und ihre Larve; beide vergrößert.

Diese Arten sind wegen der Einförmigkeit im Baue und in der Färbung des Körpers schwer zu unterscheiden. Die fast dachartig die Flügel und den Leib schützenden, allmählich nach hinten erweiterten Deckschilde führen auf schwarzem Grunde lichte, meist rothe Binden, auch Flecken, oder es zieren umgekehrt den lichten Grund schwarze Zeichnungen. Lineale Schenkel und Schienen, lange Endsporen an diesen, etwas zusammengedrückte Füße und gleiche, einfache Hälften jeder Fußklaue charakterisiren die langen Beine. Von den mehr denn zweihundert Arten kommt eine auch in einem Lande deutscher Zunge vor. Ich fing die Mylabris Fuesslini auf blühenden Kornblumen bei Bozen, weiß aber über die Lebensweise und Entwickelung der ganzen Gattung nichts näheres anzugeben. Möglicherweise hat schon Hippokrates eine oder die andere Art zu Zugpflastern verwendet, da mehrere Arten in Griechenland keineswegs selten zu sein scheinen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 127.
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