Prächtige Singzirpe (Cicada speciosa)

[600] Man kennt zwischen vier- und fünfhundert Arten, von denen achtzehn den Süden Europas, die meisten übrigen aber den heißen Erdgürtel bewohnen und ungefähr bis zum vierzigsten Grade südlicher Breite, nach Norden jedoch in einzelnen Arten bedeutend weiter reichen. Die Gattung Cicada, von Fabricius Tettigonia genannt, wurde neuerdings in zahlreiche, hier nicht weiter zu berücksichtigende Untergattungen zerlegt. Das beigegebene Gruppenbild führt links im Vordergrunde in der prächtigen Singzirpe (Cicada speciosa) ein überaus stattliches, schwarzes Thier vor. Ein kleinerer Fleck vorn und eine breite Binde hinten am Halsschilde, nebst Rücken und Bauchseiten des fünften bis siebenten Hinterleibsgliedes sind gelb, die Leisten des Mittelrückens, der Außenrand der Vorderflügel sammt dem Geäder blutroth, der äußerste Hinterrand dieser und der ganze Saum der Hinterflügel weiß.


1 Mannacikade (Cicada orni). 2 Gemeine Singcikade (Cicada plebeja) von der Bauchseite. Natürliche Größe.
1 Mannacikade (Cicada orni). 2 Gemeine Singcikade (Cicada plebeja) von der Bauchseite. Natürliche Größe.

Die hellen Querzeichnungen in den Zellen der Flügel deuten die Fältchen der nicht straff gespannten Haut an. Dieser ausgezeichnete Kerf bewohnt die Sundainseln und verursacht, wenn viele beisammen sitzen, ein laut schnarrendes Geräusch, welches aus stundenweiter Ferne gehört wird, in der Nähe aber das Ohr betäubt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 600.
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