Adelmann, Georg Franz Blasius

Adelmann, Georg Franz Blasius
Adelmann, Georg Franz Blasius

[10] Adelmann, Georg Franz Blasius A., kaiserl. russischer wirklicher Staatsrat, Prof. der Chirurgie und Augenheilkunde an der Universität Dorpat bis 1871, ist 28. Juni 1811 zu Fulda als Sohn von Vincenz A. geb., studierte seit 1828 in Marburg und Würzburg und wurde 1822 an erstgenanntem Orte Dr. med., hierauf Gehilfsarzt an der von Heusinger geleiteten Klinik, liess sich zu Anfang 1835 in Fulda als Arzt nieder, kehrte aber 1837 nach Marburg zurück, um Ullmann's Assistent an der chir. Klinik zu werden. Er habilitierte sich hier 1837 als Privat-Docent, verliess nach zweijähriger Dienstzeit die Assistentenstelle, wurde auf einer 1840 unternommenen Reise mit Chelius bekannt, der ihn für den durch Pirogoff's Abgang nach Petersburg erledigten Lehrstuhl in Dorpat empfahl. Er übernahm die ihm übertragene Professur im Juli 1841. – Seine litterarischen Arbeiten hatten bis dahin, ausser seiner »Diss. de dignitate lithontritiae« (1833) und seiner Habilitationsschrift »De steatomate proprio tumorum parasitorum genere« (1837) den schon genannten, in Mitteilungen geburtshilflichen Inhalts: »Jahresberichten über die Gebäranstalt zu Fulda« 1831–32, 1834–36 – »Mitteilungen über die Auskultation von Schwangeren« in v. Siebold's Journal, XIII, XIV, und der Neuen Zeitschrift[10] f. Geburtskunde, VIII, sowie in einer Reihe von Rezensionen, Schriften in den gedachten Zeitschriften und in Schmidt's Jahrbüchern, nebst der Herausgabe der »Annalen der chirurgischen Abteilung des Landkrankenhauses zu Fulda« während der Jahre 1835–36, 1839 (auch als Bd. I der »Beiträge zur medizinischen und chirurgischen Heilkunde, mit besonderer Berücksichtigung der Hospitalpraxis« bezeichnet), bestanden. Von 1841 an traten dazu noch mehrere Artikel in Schmidt's Encyklopädie der gesamten Medizin und dann auch in verschiedenen Zeitabschnitten und an verschiedenen Orten publiziert, Berichte über seine klinische Thätigkeit in Dorpat. So für 1842–1843 (Dorpat 1843): »Aus dem chirurgischen Klinikum der kaiserl. Universität zu Dorpat« (Erlangen 1845) [auch als Bd. II der oben erwähnten »Beiträge«]; für das 2. Semester 1844 (Med. Ztg. Russlands 1845); für 1845 bis 1847, (Rigaer Beiträge 1851–1853) [auch als Bd. III der gedachten »Beiträge«]; später noch ein Bericht in Günsburg's Zeitschrift 1858, ferner eine Reihe von Publikationen zum Teil medizinischen, hauptsächlich chirurgischen Inhalts, darunter als besondere Schrift: »Untersuchungen bei krankhaften Zuständen der Oberkieferhöhle« (mit 3 Taf., Dorpat 1844) und zahlreiche Aufsätze in verschiedenen Zeitschriften. – – 1860 wurde er wirklicher Staatsrat, veröffentlichte später[11] noch zahlreiche Arbeiten in verschiedenen Zeitschriften, lebte seit seiner Emeritierung in Berlin und starb daselbst 16. Juni 1888. A. war Schwiegervater des Berliner Chirurgen E. v. Bergmann, und ein Mann, dessen herzgewinnende Physiognomie auch seinen inneren Seelenadel (nomen est omen) verriet.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 10-12.
Lizenz:
Faksimiles:
10 | 11 | 12
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika