Albrecht, Heinrich Wilhelm Eduard

[24] Albrecht, Heinrich Wilhelm Eduard, Professor der Zahnheilkunde an der Universität zu Berlin, daselbst 2. September 1823 als Sohn eines Zahnarztes geb., studierte auf der dortigen Universität von 1843 bis 1847, erlangte daselbst 1847 die Doktorwürde und liess sich in Berlin nieder. Durch seinen Jugend- und Studienfreund Albrecht v. Graefe angeregt, eröffnete er im September 1855 eine Klinik für Zahn- und Mundkrankheiten, die erste ihrer Art in Deutschland, und wusste durch die ihm eigene Kraft und Energie dem neuen Institute Leben zu verschaffen. Die grösseren Arbeiten, die er in dieser Zeit herausgab, waren: »Die Krankheiten der Zahnpulpa« (Berlin 1858) und »Die Krankheiten der Wurzelhaut der Zähne« (1860). 1861 habilitierte sich A. auch bei der Universität als Privat-Docent und erwarb sich durch seine Klinik und seine Vorlesungen das Verdienst, die Zahnheilkunde als Zweig der Medizin mehr auszubilden und dieselbe in ihrer wissenschaftlichen[24] Grundlage zu lieben. In seiner »Klinik der Mundkrankheiten« (in 2 Bänden 1862 nnd 1872 erschienen) gab er Rechenschaft über die Vorkommnisse in seiner Klinik und die daselbst gemachten Erfahrungen. 1867 wurde A. zum Professor e. o. der Zahnheilkunde ernannt. Bei der Feier des 25jährigen Bestehens seiner Klinik wurde von seinen Schülern und Freunden ein »Albrecht-Stipendium« begründet. Es war ihm jedoch nicht mehr vergönnt, die neuen Räume der von seiten der Universität zu schaffenden Zahnklinik zu eröffnen, denn eine Verletzung, die er sich im August 1881 in seinem Berufe zugezogen hatte, führte durch die Folgen der stattgehabten Infektion 25. Januar 1883 seinen Tod herbei.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 24-25.
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