Appia, Louis

[41] Appia, Louis, in Genf, italien. Abkunft, geb. 13. Oktober 1818 in Deutschland, studierte in Bonn und Heidelberg, wo er Doktor wurde, hielt sich ein Jahr in Paris auf und kehrte dann nach Frankfurt a. M. zurück. Er liess sich später in Genf nieder und schrieb daselbst: »De l'oeil vu par lui-même« – »Du mal perforant du pied et d'une forme analogue de plaie de ce membre« (Genf 1870) – »Statistique de la morbidité de Genève«. Den ital. Feldzug von 1859 machte er als freiwilliger Helfer mit, verfasste nach demselben: »Le chirurgien d'ambulance, ou quelques études sur les plaies par armes à feu, etc.« (Genf 1859; engl. Übers. v. F. W. Nunn u. A. M. Edwards, Lond. 1862) und wurde infolge des daselbst beobachteten Elends darauf geführt, in Gemeinschaft mit H. Dunant und G. Moynier 1863 das Genfer internat. Komitee vom roten Kreuz zu bilden, auf dessen Anregung 1864 durch eine Reihe von Staaten die Genfer Konvention geschlossen wurde. Er befand sich 1864 auch auf dem Kriegsschauplatze in Schleswig-Holstein und schrieb darüber: »Les blessés dans le Schleswig pendant la guerre de 1864« (Genf 1864). In ähnlicher Weise[41] beteiligte er sich an den Feldzügen des Jahres 1866 und schrieb: »Les blessés de la bataille de Bezecca« (Ib. 1866) und »Compte rendu de ma délégation au camp austroprussien« (1866). 1867 verfasste er, zusammen mit G. Moynier, die gekrönte Preisschrift »La guerre et la charité« (Genf und Paris; engl. Übers. London, 1870) und nahm in diesem Jahre, ebenso wie 1863 und 1864, an den die Genfer Konvention betreffenden Konferenzen Teil. Seit der Gründung des »Bulletin international de la Croix rouge« im Jahre 1869 war er Mitredakteur desselben und im Kriege von 1870, 71 als freiwilliger Arzt in den deutschen Lazaretten thätig. Er war eines der 8 Mitglieder des »Comité international de la Croix-rouge« zu Genf und starb im April 1898.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 41-42.
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