Danielssen, Daniel Cornelius

[374] Danielssen, Daniel Cornelius, zu Bergen in Norwegen, daselbst 4. Juli 1815 geb., war anfänglich Apotheker, studierte dann Medizin in Christiania, liess sich 1839 in Bergen nieder, begann daselbst im St. Georg's Hospital alsbald seine Untersuchungen über den Aussatz und erhielt zu den dafür zu unternehmenden Reisen eine Unterstützung seitens der Regierung. 1841 wurde er zum Stiftsarzt ernannt, machte 1843 und 47 wissenschaftliche Reisen ins Ausland, nachdem er zum Oberarzt der neu errichteten Heilanstalt für Aussätzige ernannt worden war. Gleichzeitig erschien, mit Staatsunterstützung herausgegeben, das von ihm in Gemeinschaft mit C. W. Boeck verfasste grosse Werk: »Om Spedalskhed« (Christiana 1817, mit Atlas von 24 Taff. fol.; französisch als: »Traité de la spédalskhed ou éléphantiasis des Grecs, traduit sous les yeux de M. D. Danielssen par L. A. Cosson« Paris 1846, av. atlas). Seit 1849, wo das Lungegaardshospital zu Bergen seine Wirksamkeit begann, fungierte er bei demselben als Oberarzt. Er gab später noch die Volksschrift: »Den spedalske Sygdom, dens Aarsager og dens Forebygelsesmidler« (Bergen 1853) heraus, ferner zusammen mit C. W. Boeck: »Samling af Iagttagelser om Hudens Sygdomme« (3 Hefte, Christiania 1855 bis 62, mit illum. Taff., fol., auch mit französischem Text) – »Syphilisationen anvendt mod Syphilis og Spedalskhed« (Bergen 1858). Ausserdem Aufsätze im Norsk Magazin for Laegevid. (namentlich Berichte über die genannten Hospitäler), in der Ugeskrift for Medicin og Pharmacie (I. IV) und den Annales des maladies de la peau et de[374] la syphilis (1845); dazu eine Reihe von zoologischen Arbeiten, die Fauna von Norwegen betreffend. D., der 13. Juli 1894 starb, hat sich als hervorragender Kenner und Bearbeiter der Lepra ein geschichtliches Andenken gesichert. In seinem Testament hat er dem Museum zu Bergen 60000 Kronen und der Bildergalerie seiner Vaterstadt seine eigene Gemäldesammlung vermacht. Ihm zu Ehren wurde an der Stätte seiner langjährigen Wirksamkeit im Lungegaards-Hospital zu Bergen eine Broncetafel enthüllt, wobei Lassar die Gedenkrede hielt.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 374-375.
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