Gussenbauer, Carl

Gussenbauer, Carl
Gussenbauer, Carl

[659] Gussenbauer, Carl, zu Wien, 30. Okt. 1842 zu Ober-Vellach in Kärnten geb., wurde in Wien 1867 Dr. med., 1868 Dr. chir., war Schüler und Assistent von Billroth, wurde 1875 Prof. der Chir. in Lüttich, bekleidete seit 1878 dieselbe Professur in Prag (deutsche Universität) und ist seit Okt. 1894 Nachfolger Billroth's in Wien. Von seinen sehr zahlreichen, anatom. und histolog., namentlich aber chir. Arbeiten führen wir im folgenden nur einige an: »Über die Muskulatur der Atrioventricularklappen des Menschenherzens« – »Über das Gefässsystem der äusseren weiblichen Genitalien«; sodann aus dem Archiv für klin. Chirurgie: »Über die Heilung per primam intentionem« (1871) – »Über die Veränderungen des quergestreiften Muskelgewebes bei der traumatischen Entzündung« (1871) – »Ein Beitrag zur Lehre von der Verbreitung des Epithelialkrebses auf Lymphdrüsen« (1872) –[659] »Über eine lipomatöse Muskel- und Nervendegeneration u.s.w.« (1874) – »Über die erste durch Billroth ausgeführte Kehlkopfexstirpation u.s.w.« (1874) – »Die Methoden der künstlichen Knochentrennung u.s.w.« (1875) – »Die Knochenentzündungen der Perlmutterdrechsler« (1875) – »Die partielle Magenresection« (1876) – »Über ... Stomatoplastik ... narbiger Kieferklemme« (1877) – »Ein Fall von partieller Resection des Colon descendens u.s.w.« (1879) – »Über buccale Exstirpation der basilaren Rachengeschwülste« (1879) – »Zur operativen Behandlung der Pancreascysten« (1883). Dazu eine Anzahl von Aufsätzen in der Wiener med. Wochenschrift aus den Siebziger-Jahren und der Prag. med. W. von 1878 an, darunter über Gehirnerschütterung, Massage, Nervendehnung, Kehlkopf-Exstirpation, Fremdkörper des Magens, Hernia epigastrica, Jodoformbehandlung, kombinierte Oesophagotomie, Skalpierung durch Maschinengewalt, Exstirpation myelogener Schädelgeschwülste, operative Behandlung tiefliegender traumatischer Hirnabscesse, über Behandlung der Trigeminus-Neuralgie, über Harnblasenstein-Operationen, ein Beitrag zur Exstirpation von Beckenknochengeschwülsten, Behandlung der Pissfrakturen des Fersenbeines, über den Schmerz, über Pachymeningitis tuberculosa circumscripta, über die Commotio medullae spinalis, über sacrale Dermoide, ein Beitrag zur Kenntnis der bronchiogenen Geschwülste, die temporäre Resection des Nasengerüstes, über die Behandl. d. Gangrän bei Diabetes mellitus. An gross. Schriften gab er heraus (mit Th. Plucker): »Rapport de la clinique chirurgicale de l'Université de Liége« (Lüttich 1878) – »Die traumatischen Verletzungen« (Deutsche Chirurgie, Lfg. 15, 1880) – »Sephthaemie, Pyohaemie und Pyo-Sephthaemie« (Ib., Lfg. 4, 1882). G. ist seit 1880 Mitherausgeber der »Zeitschrift für Heilkunde« in Prag, seit 1895 des »Arch. f. klin. Chirurgie«.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 659-660.
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