Hueppe, Ferdinand

Hueppe, Ferdinand
Hueppe, Ferdinand

[785] Hueppe, Ferdinand, geb. 24. Aug. 1852 zu Heddesdorf, studierte in Berlin als Zögling des militärärztl. Friedrich Wilhelmsinstitutes, wurde 1876 promoviert und legte 1877 das Staatsexamen ab. Als Sanitätsoffizier wurde er 1879 zum Kaiserl. Gesundheitsamte kommandiert, wodurch die Richtung seiner Studien endgiltig bestimmt wurde; 1884 richtete er am Fresenius'schen Laboratorium in Wiesbaden eine hygien.-bakteriol. Abteilung ein und wurde 1889[785] Prof. der Hygiene an der deutsch. Univ. in Prag. Früher besonders durch Virchow, du Bois Reymond und Langenbeck angeregt, wurde er nunmehr durch Koch in seinen Arbeiten stark beeinflusst. Bei dem Aufschwunge der jungen Bakteriologie war er unter Koch mit Gaffky und Löfller am Ausbau der neuen exakten Methodik mit beteiligt, die er in Einzelheiten und der Ausarbeitung einiger allg. Methoden durchführen half. Schriften: »Die Methoden der Bakterienforschung« (5. Aufl. 1891: ins engl., franz., russ. übersetzt) – »Die Formen der Bakterien« (1886) – »Naturwissenschaftliche Einführung in die Bakteriologie« (1896, ins engl, übersetzt) – »Über das Verhalten ungeformter Fermente gegen hohe Temperaturen« (M. d. k. Gesundheitsamtes 11881) – »Über die Ursachen der Gährungen und Infektionskrankheiten in den Beziehungen zum Causalproblem und zur Energetik« (1893) – »Untersuchungen über die Zersetzungen der Milch« (I. M. d. k. Gesundheitsamtes II 1884; II. D. med. Wochenschr. 1884) – »Über Beziehungen der Fäulnis zu den Infektionskrankheiten« (1887) – »Über den Kampf gegen die Infektionskrankh.« (1889) – »Der Zusammenhang der Wasserversorgung mit der Entstehung und Ausbreitung von Infektionskrankheiten« (Bericht d. intern, med. Kongr. 1887) – »Wasserversorgung von Prag« (mit Pelc, 1896) – »Über die Wasserversorgung der Stadt Brünn« (3 Art. 1898 und 99) – »Einige Gesichtspunkte für die hygienische Beurtheilung von Kläranlagen« (A. f. Hyg. 1889) – »Zur Kenntnis der Abwässer in Zuckerfabriken« (Ib. 1899) – »Bakteriologie und Biologie der Wohnung« (in Weyl's Handb. der Hygiene 1896); viele hygien. Abschnitte in Villaret's Handwörterb. der Medizin 1. u. 2. Aufl. – »Das Reichsseuchengesetz« (B. kl. W. 1893) – »Naturheilkunde und Schulmedicin« (Z. f. soziale Med. 1895) – »Das österreichische Nahrungsmittelgesetz« (Zeit 1898) – »Zur Rassen- und Sozialhygiene der Griechen im Alterthum und in der Gegenwart« (1897) – »Über Körperübungen in Schule und Volk und ihren Werth für die militärischen Übungen« (1895) – »Volksgesundung durch Volksspiele« (1898) – »Die hygienische Bedeutung der erziehenden Knabenhandarbeit« (1899) – »Handbuch der Hygiene« (1899, ins italien. übersetzt). Ausserdem noch zahlreiche[786] Artikel bakteriologischen und hygienischen Inhalts in B. kl. W., Fortschr. d. Med., C. f. Bakt, Journ. f. Gasbel. u. Wasserversorg.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 785-787.
Lizenz:
Faksimiles:
785 | 786 | 787
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika