Gebeschus, Frl. Ida

[246] *Gebeschus, Frl. Ida, Kunstschriftstellerin, Greifswald, Knopfstrasse 28, am 9. Oktober 1848 in Pölitz in Pommern, als Tochter des dortigen Bürgermeisters, geboren, lebte sie später mit ihren Angehörigen in Demmin 33 Jahre. Frei und unbehelligt von dem oft lästigen Schulzwang, erhielt sie ihre eigentliche wissenschaftliche Bildung im Elternhause, woselbst sie auch mit Eifer sich dem Musikstudium widmete. Eine auserwählte Hausbibliothek stillte ihren grossen Wissensdurst, und alljährliche grosse Reisen bildeten ihren Kunstgeschmack. Enttäuschungen mancher Art traten nach dem Tode ihrer Eltern an sie heran und erst als sie nach vielen Reisen in ihre pommersche Heimat zurückkehrte, fand sie in ihrem Beruf die volle Schaffensfreude. Seit 10 Jahren in Greifswald ansässig, ist sie dort teils unterrichtend, teils schriftstellerisch thätig und steht in lebhaftem Briefwechsel mit der Musik- und Schriftstellerwelt. Ihr Bild und ihre Handschrift wurden für die Loën-Sammlung (Eigentum der Grossherzoglichen Bibliothek in Weimar) eingefordert. Ausser den angegebenen Werken verfasste sie zahlreiche kunstgeschichtliche Aufsätze und Essays für die vornehmsten Zeitschriften in Berlin, Leipzig, Wien und Stuttgart. Sie ist Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes und der Pensionskasse deutscher Schriftsteller und Journalisten in München; Mitglied des Allgemeinen Deutschen Musikvereins und Ehrenmitglied des Männerchor-Gesangvereins in Demmin.

‒ Geschichte der Musik von den ältesten vorchristlichen Zeiten bis auf die Gegenwart. 8. (272) Berlin 1895, Aug. Schultzes Verlag. 3.–; kart. 3.50; geb. 4.50

‒ Nordische Märchen u. Sagen für Kleine u. Grosse. 1. Tl. (79) Berlin 1897, Seehagen. –.80

‒ Über Musik und Musiker. Citate v. Dichtern, Schriftstellern u. Musikern. 12. (112) Stettin 1889, Stralsund, Bremer. n 1.25[246]

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 246-247.
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