III, 3. [237.] An Agni.

[58] 1. Dem Männerhort, der weithin schimmert, mögen weihn

die Priester Gaben, dass er zu den starken geh';

Denn Agni ehrt die Götter der unsterbliche,

und nimmermehr verletzt er ihre Ordnungen.

2. Als Bote eilt von Welt zu Welt er wunderbar,

als Opferpriester für den Menschen eingesetzt,

Mit Strahlen schmückt er rings den hocherhabnen Sitz

gesandt von Göttern Agni reich an Achtsamkeit.[58]

3. Der Opfer Fahne, ihn, des Fests Verherrlicher,

den Agni ehrte andachtsvoll die Priesterschar;

In den die Sänger niederlegten all ihr Thun,

in ihm erhofft Befriedigung der Opfernde.

4.43 Der Opfer Vater und der weisen Dichter Geist

der Beter Richtschnur, Agni, und ihr helles Licht

Ging in die beiden vielgestalt'gen Welten ein;

der vielgeliebte Seher freut der Bräuche sich.

5. Den hellen Agni hellen Wagens, goldnen Werks,

den Männerhort, der Flut bewohnt und Glanz gewinnt,

Den schnellen Taucher, der mit Kräften sich umhüllt,

den eifervollen schmückten schön die Götter aus.

6. Das reichgeschmückte Opfer webend mit Verstand

für Götter Agni und auch für des Manu Stamm,

Eilt auf und ab er fahrend mit den Segnenden,

der rege Hausfreund, der die Flucher weit verscheucht.

7. O Agni rausche uns zu kinderreicher Kraft,

an Nahrung strotze, Tränke strahle uns herbei;

Vermehr die Kraft des Starken auch, o emsiger,

die Götter liebst du, und den Sängern thust du wohl.

8. Den raschen Herrn und Gast, der die Gebete lenkt,

den Betern hold, ihn preiset stets der Männer Schar,

Den Wesenkenner, ihn, der Opferfeste Schmuck,

mit Ehrerbietung und mit Eifer uns zum Heil.

9. Erfreuend weilte Agni in den Wohnungen,

der lichte Gott mit seinem Wagen voller Kraft;

Befolgen lasst uns in dem Haus mit Lobgesang

des nahrungsreichen Agni heil'ge Satzungen.

10. O Männerhort, an deinen Werken hab' ich Lust,

durch die den Himmel du gewannst, vollsehender;

Geboren fülltest Wesen du und Welten an

und alles das, o Agni, überragst du noch.

11. Der Menschenhort liess strömen durch des Schaffens Kunst

aus seiner Fülle Grosses, weise er allein;

Als er geboren, machte beide Aeltern er

die samenreichen Erd' und Himmel Agni gross.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 58-59.
Lizenz: