V, 8. [362.] An Agni.

[168] 1. Dich, Agni, haben frommgesinnte angefacht,

den alten alte sich zu Nutz, o Sohn der Kraft;

Den glänzenden, den hehren, welcher alle nährt,

den wünschenswerthen, gastlich lieben Hausesherrn.[168]

2.143 Dich, Agni, haben eingesetzt als ersten Gast

die Menschen und als lichtumlockten Hausherrn dich,

Dess Banner hoch, der vielgestaltig Beute macht,

der sichern Schutz und Huld gewährend Feinde tilgt.

3. Dich, Agni, der du Beute machst und Schätze schenkst,

dich Opferkenner preist der Menschenstämme Lob,

Der, reicher, du verborgen doch allsichtbar wirst,

und mächtig rauschest, gerne opfernd, fettgeschmückt.

4. Um dich, o Agni, der du stark bist, sitzen wir

mit Liedern preisend mit Verehrung immerdar,

Drum sei uns hold, o Angiras, entzündet du,

der Gott durch Glanz und hellen Strahl des Sterblichen.

5. O Agni du, in jedem Haus gestaltenreich,

o vielgepriesner, gibst wie früher frische Kraft,

Mit Macht gebietest über viele Speisen du;

dein Andrang ist unhemmbar, wenn erregt du bist.

6. Dich, den entflammten, machte sich die Götterschar

zum Boten, jüngster Agni, der die Opfer fährt,

Der weit sich dehnt, beträufelt Fett im Schoosse birgt,

zum hellen Auge dich, der du den Geist belebst.

7. Dich Agni haben huldbegier'ge einst entflammt,

mit schönem Brennholz und mit Butter dich getränkt;

Wenn durch die Pflanzen du erwachsend aufwärts steigst,

verbreitest du dich weithin durch der Erde Raum.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 168-169.
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