VII, 69. [585.] An die Ritter.[355] 348

1.349 Mit starken Hengsten nahe euer Wagen,

der goldne, der an Erd' und Himmel anstösst,[355]

Dess Schienen glänzen, dessen Spur von Fett trieft,

der Labung fährt, an Speisen reich, o Fürsten.

2. Der weit sich ausdehnt über alle Lande,

drei Sitze trägt, der geistgeschirrte komme,

Auf dem ihr fahret zu den frommen Stämmen,

ringshin, o Ritter, eure Fahrten lenkend.

3. O kommt herbei auf schönen Rossen herrlich,

geniesst das süsse Mahl, ihr wunderthät'gen;

Der Wagen, der mit eurer Gattin hinfährt,

berührt des Himmels Enden mit den Rädern.

4. Die junge Maid erwählte eure Schönheit,

der Sonne Tochter, in des Morgens Dunkel;

Wenn ihr dem Frommen helft mit Wunderkräften,

entgeht der Glut er, kommt durch euch zur Labung.

5. Wenn euer Wagen sich in Frühroth kleidet,

und wohlgeschirrt, das Haus umfährt, ihr Lenker,

So bringt mit ihm, o Ritter, Heil und Glück uns,

bei diesem Opfer, bei des Morgens Anbruch.

7. Den Bhudschju fuhrt ihr, den ins Meer gestossnen,

aus Flut empor mit euren Flügelrossen,

Die fehl nicht gehn, nicht wanken, noch ermüden,

ihn übersetzend wunderbar, o Ritter.

6. Wie Büffel lechzend nach dem Wasserspiegel,

o Männer kommt zu unsern Tränken heute;

Wol rufen viele flehend überall euch,

doch lasst euch nicht von andern frommen halten.

(7 = 583, 10.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 355-356.
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