I, 128. An Agni.

[131] 1. Erzeugt ward dieser nach des Menschen altem Recht,

der beste Opfrer nach dem Brauch der eifrigen,

Agni nach seinem eignen Brauch,

Allhörend dem befreundeten,

ein Schatz dem ruhmbegierigen,

As holder Priester sitzt er auf dem Labungsplatz,

umkleidet auf dem Labungsplatz.

2. Wir regen an den Opfersegner auf dem Pfad

des heil'gen Werks mit opferreicher Huldigung,

mit opferreichem Gottesdienst,

Durch unsrer Speisen Dargebot

ist unvergänglich seine Pracht;

Den Matariçvan aus der Ferne hergebracht,

dem Menschen hergebracht den Gott.

3. Auf seinem Gang umwandelt täglich er die Welt,

den Samen lassend brüllt mit hellem Schrei der Stier,

den Samen lassend brüllt er laut;

Mit hundert Augen schaut der Gott,

der in den Hölzern Sieger ist;

Den Sitz einnehmend in den untern Räumen hier,

und in den höchsten Agni dort.

4. Der weisheitsvolle Priester sorgt in jedem Haus

für Opfers Feier Agni mit des Geistes Kraft,

auf jedes Opfer achtet er;

Er hilft mit Kraft dem strebenden

und schaut auf alle Wesen hin,

Seit der mit Butter reich versehne Gast erstand,

der treue Opferer erstand.

5.121 Mit Agni's Kraft und Lust bei seinem Ungestüm

vermischen sich Genüsse wie der Marutschar,[131]

Genüsse für den munteren;

Denn er beschleunigt das Geschenk

der Güter auch nach seiner Macht,

Er mög' uns retten vor Gefahr und Unglücksfall,

vor bösem Fluch und Unglücksfall.

6.122 Der grosse, gute Weltenopfrer ist gesetzt;

nicht lass er los mit seiner Rechten, wenn er siegt,

nicht lass er los voll Beutelust;

Du fährst das Opfer götterwärts

für jeden eifrig strebenden,

Ja, jedem Frommen schliesst er schöne Schätze auf,

die Thüren schliesset Agni auf.

7. Als bester ist im Menschenstamm er eingesetzt,

bei Opfern Agni als der edle Hausesherr

bei Opfern als der liebe Herr;

Sein sind der Menschen Opfer all',

die andachtsvoll ergossen sind;

Er mög' uns schützen vor der Strafe Varuna's,

des grossen Gottes Strafe uns.

8. Den Priester Agni flehn sie an um Schatzgewinn,

sie haben ihn als lieben klügsten Opferer,

als Opferfahrer eingesetzt;

Als weisen, hehren Priester ihn,

der alles Gut und Leben hegt,

Als Freund die Götter gutbegehrend zum Genuss,

als Freund die Sänger voll Begier.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 131-132.
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