X, 128. [954.] An alle Götter.[404] 428

1. Glück werde mir, wenn ich dich, Agni, rufe,

Heil sei den Leibern, wenn wir dich entzünden;

Die vier Welträume mögen mir sich beugen,

durch deinen Schutz lass uns in Schlachten siegen.

2. Bei meinem Anruf seien alle Götter

die Marutschar mit Indra, Vischnu, Agni,

Mein sei die Luft mit ihrem weiten Raume,

mir ströme hell der Wind zu diesem Wunsche.

3. Die Götter mögen Reichthum mir gewähren,

bei mir sei Bitte und der Götter Anruf;

Mir seien hold die alten Götterpriester,

wir seien reich an Helden, ungefährdet.

4. Die Priester sollen meine Gaben opfern;

es mög' sich meines Herzens Wunsch erfüllen,

In Sünde mög' ich nimmermehr gerathen;

ihr Götter alle, zeiget euch uns freundlich.

5. Ihr weiten sechs Göttinnen schaffet Raum uns,

ihr Götter alle, zeigt euch hier als Helden,

Nicht sei Verlust an Leben uns und Kindern,

gib nicht uns preis dem Hasser, König Soma.

6. Zurück die Wuth der Feinde stossend, Agni!

sei du um uns ein Hüter, nie zu täuschen;

Die Schmäher mögen wieder rückwärts weichen,

und ihre Pläne schon daheim zerscheitern.

7. Der Schöpfer Schöpfer, er der Herr der ganzen Welt,

der Gott, der rettet, und die Gegner übermannt,

Brihaspati, die Ritter und die Götterschar

beschirm dies Opfer und den Opfrer vor Verderb.

8. Der umfangsreiche Stier verleihe Schutz uns,

bei diesem Ruf der vielgerufne Nährer,

Sei unsern Kindern hold, o Füchselenker,

verletz uns nicht, o Indra, noch gib preis uns.

9. Es mögen fern von uns die Feinde bleiben,

durch Indra, Agni stossen wir zurück sie;

Die Vasu's, Rudra's, die Aditja's haben,

zum hohen, grossen Hort und Herrn gemacht mich.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 404-405.
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