Asthĕnie

[851] Asthĕnie (v. gr.), 1) Abspannung, Schwäche des Körpers im Allgemeinen, Kräftemangel, bedingt durch allgemeine od. theilweise Verringerung der Lebensenergie u. Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse; 2) nach Brownschem System, im Gegensatz zu Sthenie, verminderte Erregung des thierischen Körpers, od. erhöhte Receptivität mit gesunkenem Wirkungsvermögen, veranlaßt entweder durch Mangel an nöthigen Lebensreizen (directe A.), od. durch zu starke Wirkung derselben (indirecte A.); daher Asthenisiren, schwächend verfahren. Asthenisch, 1) schwach, kraftlos; 2) auf A. Bezug habend, z.B. Asthenisches Fieber, ein mit Asthenie verbundenes Fieber, wie Nervenfieber, Faulfieber etc. Die Lehre von der A. u. den Asthenischen Krankheiten, bes. nach Brownschen Grundsätzen, heißt Asthenolŏgie, u. die Kunst, ein schwaches Leben lange zu erhalten, wird in der Asthenomakrobiōtik gelehrt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 851.
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