Hikĕtes

[372] Hikĕtes (gr., Supplex), der wegen eines verübten Mordes zu Einem floh, um bei demselben Schutz zu bitten u. sich von ihm sühnen zu lassen. Der H. mit einem Ölzweig (Hiketerĭa) in der Hand, floh an den Altar des Schützers (Hiketadŏkos) u. ließ sich an demselben nieder. So stand er unter dem Schutze des Zeus (der daher die Beinamen Hikesĭos, Hiketesios, Hiketerĭos hatte) u. war unverletzlich, u. der Herr des Hauses, wohin der H. geflohen, reinigte ihn durch ein bes. Opfer (Hiketosyna). Solche hülfeflehende Weiber hießen Hiketĭdes (Supplices); dergleichen sind das Sujet von Tragödien des Euripides u. Äschylos (s. beide).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 372.
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