Manesse

[822] Manesse, Rüdiger M., zwei Züricher, am Ende des 13. u. Anfang des 14. Jahrh., von denen der Vater Rathsherr, der Sohn Küster u. Schullehrer in Zürich war, sie sammelten die Minnelieder ihrer Zeit (Manessische Sammlung, Manessische Handschrift, 7000 Strophen von 140 Dichtern); die Handschrift war bis zum 17. Jahrh. in der Schweiz, kam 1607 dann in die kurfürstliche Bibliothek in Heidelberg u. im Dreißigjährigen Kriege nach Paris, wo sie 1726 von I. Chr. v. Bartenstein wieder aufgefunden wurde; zuerst Proben daraus herausgegeben von Bodmer u. Breitinger, Zür. 1758 f., 2 Thle., vollständig von Hagen, Lpz. 1838.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 822.
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