Rosengarten

[364] Rosengarten, zwei Gedichte des Heldenbuchs: a) Großer R., zum Burgundisch-gothischen Sagenkreise gehörig; Inhalt: Chriemhild, Tochter des Königs Gibich (Gippieh), hatte in Worms einen R., welchen zwölf edle Ritter bewachten, unter ihnen war Sigfrid, ihr Verlobter. Zum Kampfe mit diesen burgundischen Helden ladet sie Etzel, König der Hunnen, u. Dietrich von Bern; als Kampfpreis wird gesetzt ein Rosenkranz, Kuß der Schönen u. Gibichs Unterwerfung. Von Dietrichs Partei besiegt Dietrich selbst den Sigfrid, der Mönch Ilsam den Volkar, Hildebrand den Gibich. Herausgegeben in Hagens u. Primissers Heldenbuch, Berlin 1825. b) Kleiner R., Inhalt: Der mächtige Zwerg Laurin, welchem der R. in Tyrol gehört, hat die steyrische Prinzessin Similte ihrem Gemahl dahin entführt. Die Helden sind hier Dietrich von Bern u. Dietlieb, Similtens Bruder; im Kampf wird Laurin von Dietrich besiegt u. ihm sein Zaubergürtel entrissen, weshalb er nun zur List seine Zuflucht nimmt u. die schlafenden Ritter an eine Stange aufhängen läßt. Doch werden sie durch Similte befreit, Laurin gefangen u. ein großer Theil seines Schatzes als Beute mit weggenommen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 364.
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