Rotationsmagnetismus

[385] Rotationsmagnetismus, die Erscheinung, daß, wenn eine horizontale Kupferscheibe um eine verticale Achse in rasche Umdrehung versetzt wird, eine über der Scheibe beweglich aufgehängte Magnetnadel der Drehung der Scheibe folgt. Arago, welcher diese Erscheinung zuerst entdeckte, erklärte sie dadurch, daß er der rotirenden Scheibe einen Magnetismus zuschrieb, welchen die ruhende nicht habe; nachdem jedoch 1831 Faraday die Magnetoinduction entdeckt hatte, fand sie ihre Erklärung darin, daß durch die relative Bewegung des kupfernen Leiters gegen die Magnetnadel im Kupfer elektrische Ströme inducirt werden, welche in ihrer elektromagnetischen Rückwirkung auf den Magneten denselben aus seiner Ruhelage ablenken.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 385.
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