Ehrhardt

[494] Ehrhardt, Johann Heinrich, geboren 1805, gestorben 1883, arbeitete in Seraing bei Cockerill zunächst im Dampfmaschinenbau und dann an den ersten, nach englischen Modellen hergestellten Lokomotiven. 1836 kehrte E. von Belgien nach Deutschland zurück und nahm in der Chemnitzer Maschinenfabrik für den Bau von Dampfmaschinen und Lokomotiven Stellung. Unter seiner Leitung wurden 1839/40 zwei Lokomotiven: »Teutonia« und »Pegasus«, erstere für die Magdeburg-Leipziger, letztere für die Leipzig-Dresdener Bahn gebaut.

1843 wurde E. Maschinenmeister der sächsisch-schlesischen Eisenbahngesellschaft, in welcher Stellung er 25 Jahre verblieb.

Von E. rührt die zweiseitige Bremse mit schwingenden Wellen, ferner eine den Schienenfuß umgreifende Lasche, die als Vorläuferin der jetzt allgemein angewandten Winkellasche anzusehen ist, sowie die Erfindung der transportablen Wagen zur Kontrolle des Achsendrucks von Eisenbahnfahrzeugen her.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 3. Berlin, Wien 1912, S. 494.
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