Erholungsheime

[400] Erholungsheime, Genesungsheime, Rekonvaleszentenheime, in denen Eisenbahnbedienstete oder deren Familienangehörige, die einer körperlichen Erholung nach schweren Krankheiten oder sonst benötigen, unentgeltlich oder gegen geringes Entgelt untergebracht werden, werden zumeist von Eisenbahnvereinen, Pensionskassen, Stiftungen u. dgl. unterhalten.

Im Bereiche der preußischen Staatsbahnen sind von den Eisenbahnvereinen der Eisenbahndirektionsbezirke Münster, Magdeburg, Erfurt, Bromberg, Berlin und Kassel E. in Borkum, Ilsenburg, Elgersburg, Bomblin, Lubmin und Karlshafen errichtet worden. Diese E., in denen Beamte aller Kategorien sowie Hilfsbedienstete und Arbeiter mit ihren Angehörigen gegen mäßiges Entgelt Aufnahme finden, erfreuen sich großer Beliebtheit und[400] wurden im Jahre 1910 von mehr als 2000 Personen besucht.

Die Pensionskasse der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung besitzt das E. Gohrisch bei Königstein, die der badischen Staatseisenbahnverwaltung das Friedrich-Hilda-Genesungsheim für Arbeiter in Oberweiler.

Die Krankenkasse der österreichischen Staatsbahnen entsendet erholungsbedürftige Bedienstete in das E. des Rivieravereines in Volosca (nächst Abbazia). In diesem E. werden auf Kosten einer Stiftung auch Kinder von Bediensteten der österreichischen Staatsbahnen untergebracht.

Besondere Pflege finden E. bei den niederländischen Eisenbahnen (vgl. hierüber die näheren Mitteilungen im Artikel Beamtenvereine).

Auch bei den englischen Bahnen bestehen mehrere Rekonvaleszentenhäuser für Eisenbahnbedienstete, die von Vereinen erhalten werden (Railwaymen's Convalescent Homes und The Railway Mission Convalescent Homes).

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 4. Berlin, Wien 1913, S. 400-401.
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