Fahrkartenlochzange

[471] Fahrkartenlochzange (pinces; perforateurs). Die Fahrkarten werden je nach den Vorschriften der einzelnen Bahnverwaltungen beim Überschreiten der Sperre auf den Stationen oder unterwegs in den Wagen mit einem Kontrollzeichen versehen (gelocht). Dies geschieht mittels der F., die mit oder ohne Datumstempel und Kontrollnummer geliefert[471] werden. Sie können auch so eingerichtet sein, daß die Datum- u.s.w. -zahlen auf der unbedruckten Rückseite der Karte zum Abdruck gelangen. Die Zangen sind meistens aus Stahl geschmiedet und vernickelt. Im allgemeinen zeigen die Bauarten der bei den verschiedenen Bahnen verwendeten Zangen wenig Abweichungen.


Die Abb. 368 veranschaulicht eine von der Gandenbergerschen Maschinenfabrik in Darmstadt hergestellte F. Bei dieser geht der Aufdruck des Datums und des Kontrollzeichens der Lochung voran. Es kann daher der Datumstempel nicht willkürlich unterdrückt werden. Die zugehörigen Einsatz-, Tages- und Monatszahlen werden in einem besonderen Holzkästchen geliefert. Dieselbe Fabrik liefert auch Lochzangen mit Typenrädchen, wie sie nachstehend beschrieben sind.

Eine Darstellung der früher von F. Preyß, jetzt von Gebrüder Blanz in Stuttgart gelieferten Datumlochzange ist in den Abb. 369 und 370 gegeben.

Die Tageszahlen sind auf Stahlräder geschnitten, so daß es des Einsetzens von Stempeltypen mit der Hand nicht bedarf.

Ein in der Zange befindliches Pappstück verhindert das Aufdrücken der Zahlen auf das Metall. Das Pappstück soll täglich erneuert werden. Hierbei ist die Schraube S – Abb. 370 – zu entfernen, der messingene Halter H herauszunehmen und nach Entfernung des alten Pappstücks ein neues einzuschieben. Hierauf wird der Halter H wieder in die Zange gesetzt, die Schraube S angebracht und in das Pappstück ein Abdruck gemacht.

Zur Umstellung des Datums wird zunächst die Klappe K – Abb. 369 und 370 – umgelegt. Hierauf sind die Zahlenräder mit dem zu der Zange abgegebenen Stift zu drehen, bis das gewünschte Datum auf dem Einschnitt der Räder erscheint. Dieser Einschnitt muß mit der in der Zange angebrachten Nase Fahrkartenlochzange in gleicher Linie liegen. Sodann wird die Klappe wieder umgelegt.


Literatur: S. allgemeine Eisenbahnkunde für Studium und Praxis. 1908, S. 85.

v. Zluhan.

Abb. 368.
Abb. 368.
Abb. 369.
Abb. 369.
Abb. 370.
Abb. 370.
Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 4. Berlin, Wien 1913, S. 471-472.
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