Hauptwerkstätten

[121] Hauptwerkstätten (head or principal works; ateliers centraux; officine principali) heißen im allgemeinen die Eisenbahnwerkstätten größeren Umfanges, denen die regelmäßigen Untersuchungen und bedeutenderen Ausbesserungen an Lokomotiven und Wagen sowie maschinellen Einrichtungen obliegen. Die Werkstätten für kleinere Ausbesserungen führen vielfach die Bezeichnung: Betriebswerkstätten. Diese Scheidung ist jedoch nicht immer streng durchgeführt, indem bei einigen Bahnverwaltungen auch die Betriebswerkstätten zum Teil mit größeren Arbeiten an Fahrzeugen betraut und hierfür eingerichtet sind. Je nachdem in den H. Fahrzeuge aller Art oder nur Lokomotiven oder Wagen ausgebessert werden, unterscheidet man gemischte Werkstätten, Lokomotivwerkstätten und Wagenwerkstätten. Jede H. wird unmittelbar von einem Werkstättenamt oder einer Werkstätteninspektion geleitet; bei besonders großen H. mit mehreren Abteilungen besteht in der Regel für jede Abteilung eine besondere Leitung.

H. kleineren Umfanges, sonst aber mit den Aufgaben und Einrichtungen der H. ausgestattet, heißen in Preußen »Nebenwerkstätten«; ihre Arbeiterzahl beträgt in der Regel weniger als 300, während die H. der deutschen Eisenbahnen bis zu 2500 Arbeiter beschäftigen (vgl. Das Deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart, Bd. I, S. 274 ff.; s.a. Werkstätten und Werkstättendienst).

Matibel.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 6. Berlin, Wien 1914, S. 121.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: