Überholungsgleise

[3] Überholungsgleise (shunting sidings; voies d'évitement; binari di precedenza), Gleise, in die Züge geringerer Fahrgeschwindigkeit einfahren, um von Zügen größerer Fahrgeschwindigkeit überholt zu werden.


Solche Ü. sind namentlich für die Güterzüge auf allen nicht ganz kleinen Zwischenstationen erforderlich (s. Bahnhöfe, Bd. I, S. 386). Da die Bedeutung dieser Gleise noch mehr als in der Überholmöglichkeit darin liegt, daß alle Güterzüge, die nicht etwa ohneweiters durchfahren, in sie einlaufen, um von ihnen aus mit den Güteranlagen des Bahnhofs in Verbindung zu treten, so werden sie zweckmäßiger statt mit dem Namen »Überholungsgleise« mit dem Namen »Hauptgütergleise« oder »Güterhauptgleise« bezeichnet, wodurch ihre gleiche Wesensart mit entsprechenden Gleisen auf Endbahnhöfen, die doch niemals zur Überholung dienen können, hervortritt.

Ü. sind ferner auf solchen Zwischenstationen erforderlich, auf denen Personenzüge von Schnellzügen überholt werden sollen (s. Bahnhöfe, Bd. I, S. 389).

Cauer.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 10. Berlin, Wien 1923, S. 3.
Lizenz:
Faksimiles:
3
Kategorien: