Wengernalpbahn

[323] Wengernalpbahn (Schweiz). Großartige, am Nordfuße der Jungfrau sich hinziehende, 1893 eröffnete Zahnbahn nach System Riggenbach.

Nachfolgend sind die wesentlichsten Angaben in bezug auf Längen-, Höhen- und [323] Steigungsverhältnisse der einzelnen Strecken zusammengestellt:


Wengernalpbahn

Von der Station Scheidegg zweigt die Jungfraubahn ab. Die Spurweite beträgt 80 cm. Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt 60 m. Die Höchststeigung von 25% kommt im ganzen auf 11∙2% der ganzen Länge vor.

Die Zahnstange wurde nach einem Patent der Maschinenfabrik Bern in verschiedener Richtung praktisch verbessert. In den Jahren 1907 bis 1910 wurde von Lauterbrunnen bis Wengen eine neue Linie mit 18 Höchststeigung gebaut, die sog. Winterbetriebslinie; die alte Linie wird für die Talfahrt noch mitbenutzt.

Seit 1910 ist die Bahn zum elektrischen Betrieb mit Gleichstrom übergegangen, den sie aus dem Kraftwerk Burglauenen der Jungfraubahn bezieht. Die Fahrstromspannung beträgt 1500 Volt. Die elektrischen Lokomotiven haben je 2 Serienmotoren mit 750 Volt Spannung und je 150 PS. Leistung eines Motors. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt 8∙5 km/Std., wobei auf 25 Steigung zwei, und auf 18 Steigung drei Personenwagen mitgeführt werden können.

Seit Januar 1916 besteht eine Betriebsgemeinschaft mit der Jungfraubahn, deren Direktion auch den Betrieb der W. leitet. Die W. hat von Lauterbrunnen bis Wengen Jahresbetrieb, von dort bis Grindelwald nur Saisonbetrieb, von Wengen bis Scheidegg zeitweise auch Sportbetrieb im Winter.

Literatur: Strub, Wengerenalpbahn, Schwz. Bauztg., Zürich 1893. Die elektrischen Lokomotiven der Wengernalpbahn, Schwz. Bauztg., Zürich 1910.

Luder.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 10. Berlin, Wien 1923, S. 323-324.
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