Fürstner, Adolph

[1068] Fürstner, A. Der Berliner Hofmusikalienhändler Adolph Fürstner begründete im Jahre 1868 sein Geschäft in Berlin. 1872 erwarb er die Hofmusikalien- und Kunsthandlung von C. F. [1068] Meser in Dresden, trat das Sortiment aber 1877 an Franz Plötner und Robert Meinhold ab. 1878 ging der Musikalienverlag von F. W. Arnold in Dresden in Fürstners Besitz über.

Adolph Fürstner, geb. 1833, gestorben am 17. Juni 1908 zu Bad Nauheim, gehörte zu den hervorragendsten Vertretern seines Faches und hatte für die bedeutendsten Erscheinungen auf musikalischem Gebiet einsichtsvolles Verständnis, sodaß in seinem Verlage eine ganze Reihe von allgemein bekannten und geschätzten Werken deutscher und ausländischer Meister erschien. Delibes' »Coppelia«, Leoncavallos »Bajazzo« und eine Anzahl Massenetscher Opern sind bei Fürstner herausgekommen. Von Richard Strauß hat er »Feuersnot«, »Salome« und eine große Zahl von Liedern verlegt, auch die noch nicht vollendete »Elektra« übergab der Komponist Fürstner. Durch die Erwerbung des früheren Meserschen Verlags wurde Fürstner Besitzer von Wagners »Rienzi«, »Tannhäuser« und »Fliegendem Holländer«, die neuen kleinen Partiturausgaben der beiden letztgenannten Opern sind eine besonders verdienstvolle Tat. Das Geschäft wird von den Erben Fürstners im Geiste des Begründers der Firma fortgeführt.

Quellen: Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel 1908, Vossische Zeitung vom 18. 6. 1908.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 6. Berlin/Eberswalde 1908, S. 1068-1069.
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