Aether

[79] Aether (Gr. u. röm. M.). Nach der Cosmogonie Hygin's wird A. nebst der Nacht, dem Tage und dem Erebus von dem Chaos und der Caligo (Finsterniss) erzeugt; aus der Verbindung des A. mit der Erde gehen dann die personificirten Laster, so wie die Giganten und Titanen hervor. Nach Hesiod wird A. von Erebus und der Nacht erzeugt, welche beide Kinder des Chaos sind. Nach Beiden aber ist der A. eine der Grundsubstanzen, aus denen sich das Weltall gebildet. Später wird er als der Himmelsraum gedacht und erscheint als Wohnung der Götter; Herr des A. ist nunmehr Jupiter. Mit diesem wird aber A. auch identificirt, und als allbefruchtender Gott in einem ehelichen Verhältnisse mit der Erde dargestellt.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 79.
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