Cerberus

[129] Cerberus (Gr. M.), Sohn des Typhon und der Schlange Echidna, ein grässliches Ungeheuer, das bald mit fünfzig, bald mit hundert Köpfen gedacht, gewöhnlich aber mit dreien vorgestellt wird. (Abbildungen s. bei Pluto und Serapis.) Die Dichter beschreiben ihn schlangenhaarig, mit einem Drachenschweif versehen, von furchtbarer Wildheit, giftigem Athem und tödlichem Geifer. Er bewachte die Schatten der Unterwelt, liess Jeden hinab, doch Niemand wieder hinauf, weshalb bei Allen, welche lebend in die Unterwelt gingen, die Bekämpfung oder Besänftigung dieses Unthieres die schwierigste Aufgabe war. Mehrere Personen wagten und vermochten es: so Orpheus mit seiner Lyra; so, wer den Stab des Mercur hatte, der ihn einschläferte. Dem Hercules war unter seinen zwölf Arbeiten auch die aufgegeben, den C. aus der Unterwelt zu holen.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 129.
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