Ixion

Fig. 184: Ixion
Fig. 184: Ixion

[289] Ixion (Gr. M.), Sohn des Antion und der Perimela, König in Thessalien, vermählte sich mit Dia, der Tochter des Deïoneus, weigerte sich aber, die versprochenen Brautgeschenke an den Vater seiner Gattin auszuzahlen, wofür dieser einiger Pferde des I. sich bemächtigte und sie zum Pfande nahm. I. versprach nun dem Deïoneus, zu geben, was er verlange, lud ihn zu sich, und unter dem Vorgeben, ihm eine Goldgrube zu zeigen, stürzte er ihn in eine Grube mit glühenden Kohlen: ein so schweres Verbrechen, dass kein Mensch es wagte, ihn zu entsündigen. Jupiter that dieses endlich selbst, und fand an I. so viel Gefallen, dass er ihn an der Tafel der Götter speisen liess. Ein neues Verbrechen war aber schon in dem Hirn des Frevlers ausgebrütet: er begehrte die Liebe der Juno. Diese klagte über ihn bei Jupiter, doch freundlich verzieh er auch diese Unbill, ja schuf, um seinen Liebling zu befriedigen, ein Nebelbild, Nephele, welches der Juno ähnlich war, und mit welchem I. die Centauren erzeugte. Da er jedoch mit der Gunst der grossen Göttin prahlte, hatte Jupiters Milde ein Ende erreicht; er stürzte den Treulosen in den Tartarus hinab, und dort ward er, auf ein ewig rollendes Rad geheftet, von den Furien gequält. Auf unserem Bilde sehen wir nach einem Basrelief eines Sarkophages I. mit Sisyphus und Tantalus in der Unterwelt gequält.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 289.
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