Mezentius

[334] Mezentius (Alt-ital. M.), einer der grausamsten und wildesten Charaktere, die Virgil in der Aeneïs geschildert. König in Etrurien, ward er durch seine unerhörte Barbarei verhasst und endlich vertrieben; hierauf kam er zu Turnus, als dieser mit Aeneas kriegte, stand ihm bei, ward aus Lebensgefahr von seinem Sohne Lausus gerettet, musste aber diesen für sich sterben sehen. Aeneas ehrte die kindliche Liebe des jungen Helden so, dass er dessen Leiche, um sie vor Raub und Verstümmelung zu schützen, vom Schlachtfelde hinwegtragen liess. Auch M. blieb von der Hand des Trojaner-Königs, nachdem er mehrere Speere vergeblich auf diesen geworfen; er bat nicht um Gnade, sondern nur um Begräbniss, damit die grollenden Völker sich nicht an ihm rächten, und empfing dann das drohende Schwert in die Kehle.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 334.
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